Das Deutsche Hygiene-Museum ist mehr als ein Museum im herkömmlichen Sinne. 1912 gegründet, versteht es sich heute als ein Ort, der die kulturellen, sozialen und wissenschaftlichen Umwälzungen unserer Gegenwart zur Diskussion stellt. Mit seinem vielfältigen Ausstellungsprogramm ist es ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste aus aller Welt. Sein umfangreiches Veranstaltungsangebot macht es zudem zu einem vielbesuchten Treffpunkt für die Stadtgesellschaft Dresdens, denn auch nach Schließung der Ausstellungen ist das Museum ein lebendiges Kulturzentrum. Ein breit gefächertes wissenschaftliches und kulturelles Programm bietet populäre und anspruchsvolle Vorträge, Diskussionsrunden und Tagungen, Konzerte oder literarische Lesungen.
Die Veranstaltungen des Museums erforschen die Gegenwart mit dem Anspruch, diejenigen Fragen zu suchen und zur kritischen Diskussion zu stellen, auf die heutige wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Programme, mediale Repräsentationen und künstlerische Positionen die Antwort sind. Dabei werden auch die vielfältigen Themen des Museums aufgegriffen und interdisziplinär besprochen. In diesem Sinn versteht sich das Museum als Diskursmuseum.
Begegnungen mit Autor*innen von literarischen und philosophischen Werken oder von Sachbüchern sind fester Bestandteil des Veranstaltungsprogramms. Neben der klassischen Lesung mit moderiertem Gespräch versucht das Museum auch Formate zu etablieren, bei denen die Texte und ihre Autor*innen als Impulsgeber und Visionäre im Zentrum stehen und mit anderen Disziplinen konfrontiert werden. Exemplarisch seien folgende Reihen genannt, bei denen je ein*e Erzähler*in und ein*e Theoretiker*in über ein Thema diskutieren: „Naturkunde. Vom Entdecken und Erzählen der Natur“ u.a. mit Christoph Ransmayr und Jan Wagner; „Diagnosen. Literatur und Medizin“, bei der bereits David Wagner, Kathrin Schmidt oder Peter Wawerzinek und Daniel Schreiber zu Gast waren. In der philosophischen Reihe „Theorien zur Praxis“ diskutiert der Kulturhistoriker Philipp Felsch jeweils mit einem Gast über Theoretiker*innen, die unser Denken inspirieren oder irritieren wie Adorno oder Hanna Arendt. Und beim Format „Face to Face. Neue Literatur aus Deutschland“ begegnen sich zwei Autor*innen und setzen sich mit den aktuellen Büchern ihres Gegenübers auseinander, so z.B. Deborah Feldman und Simon Strauß, Sasha Marianna Salzman und Fatma Aydemir oder Cecilia Barbetta und Nana Ektimishvilli.
Zweimal in der nahen Vergangenheit war das Deutsche Hygiene-Museum außerdem Kooperationspartner des Dresdner Festivals für zeitgenössische Literatur „Literatur Jetzt!“ und setzte mit seinen Ausstellungsthemen die thematische Klammer für das Festival: so 2016 mit seiner Ausstellung „Sprache. Welt der Worte, Zeichen, Gesten“ und 2018 mit „Shine on Me. Wir und die Sonne“.
Das Deutsche Hygiene-Museum verfügt außerdem über eine historisch gewachsene Spezialbibliothek mit wertvollen wissenschaftlichen Altbeständen und moderner Fachliteratur. Sie ist Serviceeinrichtung für die wissenschaftliche und museumspädagogische Arbeit im Deutschen Hygiene-Museum und steht auch der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Kontakt
Deutsches Hygiene-Museum
Lingnerplatz 1
01069 Dresden
Telefon (+49) 0351 4846 0
Ansprechpartnerinnen für das Literaturprogramm:
Dr. Susanne Illmer, Leiterin der Abteilung Veranstaltungen/ Wissenschaft,
susanne.illmer@dhmd.de
Martin Frank, wissenschaftlicher Mitarbeiter
martin.frank@dhmd.de