Massum Faryar wurde 1957 in Herat/Afghanistan geboren. Nach dem Abitur reiste er 1982 in die Bundesrepublik Deutschland ein, wo er politisches Asyl suchte. In München studierte er Germanistik und Politik an der LMÜ und schloss 1992 mit Note 1 den Magister Artium ab. Anschließend war er neun Jahren in Hamburg als Dolmetscher/Übersetzer und Betreuer von minderjährigen Flüchtlingen beschäftigt.
2004 übersetzte er im Auftrag des Goethe Instituts Grimmsche Märchen von Deutsch nach Dari/Persisch. Die Berührung mit der Sprachkultur führte dazu, dass er seit 2007 vorwiegend auf Deutsch veröffentlicht. In seiner Erzählung Der Rucksack verarbeitet er seine Migrationserfahrung; der Rucksack ist darin eine Metapher für globale Wanderung und Heimatlosigkeit, die der Protagonist nicht loswerden kann.
Sein wichtigstes Werk ist der Roman Buskaschi, der sich mit dem Wesen Afghanistans auseinandersetzt. Massum Fayar war Dresdner Stadtschreiber 2010.
Veröffentlichungen
- Buskaschi oder Der Teppich meiner Mutter. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2015.
- Augenblicke und Dauer. Ein langes Gedicht über die Emigration. Jokers/Verlagsgruppe Weltbild, Augsburg 2015.
- Vom Kampf um eine tote Ziege. Kurzgeschichte. In der Anthologie: grenzenlos: ein literarisch engagiertes europabrevier. andiamo, Mannheim 2011.
- Der Rucksack. Erzählung. andiamo, Mannheim 2008.
- Die Burg. Kurzgeschichte. In der Zeitschrift: MAGNUM. Dresden 2010.
Auszeichnungen
- Stipendium des Künstlerhauses Edenkoben 2018
- Stipendium der Villa Massimo Rom (Casa Baldi) 2017
- Gautinger Literaturpreis für Lyrik 2015
- Stipendium des Künstlerhauses Wiepersdorf 2014
- Stipendium des Hamburger Instituts für Sozialforschung 2012
- Alfred-Döblin-Stipendium 2011
- Stipendium der Stadt Dresden (Stadtschreiber Dresden) 2010
- Stipendium des Künstlerhauses Lauenburg 2009
- Literarischer Europa-Literaturpreis der Stadt Mannheim 2008
- Literaturstipendium des Künstlerdorfes Schöppingen 2007