Alexandru Bulucz (c) Renate von Mangoldt_
Dienstag, 18.08.2020
19:30

Alexandru Bulucz »was Petersilie über die Seele weiß«

»Literarische Alphabete«

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Mit Dostojewskis Raskolnikoff in der Frankfurter U-Bahn fing für diesen Dichter alles an. So jedenfalls beschreibt er es in seinem Aufsatz »Die angelehnte Tür des Gedichts«. Später kam die halbe, nein, die ganze Welt dazu: Felder grüner Pastinaken (Pasternak!), Spargelbündel und Brennnesseln, Kupfer und Kohlsuppe, Briefe an Freunde, die Traurigkeit und der Tod, Vater und Mutter, transsilvanische Äpfel und das »Sprachhaus Natur«. Als Bild für die Seele nimmt in diesem Buch die unscheinbare Petersilie Gestalt an, und der Leser darf sich freuen zu erfahren, »was Petersilie über die Seele weiß«.

Profanes steht in diesem Buch neben Mystischem, Biographisches neben Groteskem.
In langen, weit ausschwingenden Zeilen führt Alexandru Bulucz uns von rumänischen Landschaften, über das »Hirtenrumänisch heiliger Mütter«, bis zu Genet nach Paris und Brodsky nach Leningrad. »Gestalt der Verständigung« sollen literarische Texte für ihn sein – so wie Türen, die man nicht abschließt.
1987 im rumänischen Alba Iulia geboren, kam Alexandru Bulucz 14jährig nach Deutschland. Er studierte in Frankfurt am Main Germanistik und Komparatistik und lebt heute als Lyriker, Übersetzer und Kritiker in Berlin. Sein erster Gedichtband, »Aus sein auf uns«, erschien 2016. »was Petersilie von der Seele weiß« ist sein zweites Buch.

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