Dienstag, 04.10.2022
19:30

Anna Kim »Geschichte eines Kindes«

Lesung im Rahmen der Interkulturellen Tage

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1953 bringt die zwanzigjährige Carol Truttman in Wisconsin ein Kind zur Welt und gibt den Jungen zur Adoption frei. Er bleibt in der Obhut eines Sozialdienstes. Die betreuenden Kinderschwestern sehen sich mit dem schwerwiegenden Verdacht konfrontiert, dass das Baby, anders als von der Mutter angegeben, nicht »weiß« ist – ein Skandal in einer homogen weißen, den Gesetzen der Rassentrennung unterworfenen Gesellschaft. Die wahre ethnische Herkunft des Kindes soll ermitteln werden. Dazu muss der Vater gefunden werden, dessen Identität die Mutter nicht preisgeben will … In Anna Kims auf einer wahren Begebenheit beruhenden Geschichte geht es um die Idee von »Rasse«, die bis heute nicht nur die Gesellschaft prägt, sondern auch den privaten Raum durchdringt, Familien entzweit, Karrieren verhindert, Lebenswege bestimmt.

Anna Kim 1977 in Südkorea geboren, zog 1979 mit der Familie nach Deutschland und schließlich weiter nach Wien, wo sie seit 1984 lebt. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, zuletzt den Literaturpreis der Europäischen Union 2012.

Eintritt frei