Die Kultursoziologin Yana Milev ist Initiatorin und Leiterin des Forschungsprojektes »Entkoppelte Gesellschaft. Liberalisierung und Widerstand in Ostdeutschland seit 1989/90. Ein soziologisches Laboratorium“. Ihr Vortrag beschäftigt sich mit den Ursachen der Spaltung von Ost und West. Die Autoren Ingo Schulze, Wilhelm Bartsch, Kerstin Hensel und Clemens Meyer setzen sich mit ihren Thesen in der anschließenden Diskussion auseinander.
Begrüßung:
Holk Freytag, Präsident der Sächsischen Akademie der Künste
Einführungsvortrag:
PD Dr. Yana Milev, Kultursoziologin, St. Gallen
Gespräch:
Ingo Schulze, Autor Berlin
Kerstin Hensel, Autorin Berlin
Wilhelm Bartsch, Autor, Halle/Saale
Clemens Meyer, Autor Leipzig
Moderation:
Dr. Peter Geist, Literaturwissenschaftler Berlin
»Die Spaltung von Ost und West […] ist das Resultat von Abwicklung und Abriss der Arbeits- und Lebensräume sowie eines verordneten Vergessens, das die DDR-sozialisierten Werte und Einstellungen […] ab den 1990er Jahren aus den Institutionen der BRD ausgrenzt.«
Yana Milev »Ausgegrenzt« (Der Freitag 41/2019).
»Das Resultat der neoliberalen Annexion der DDR ist die privatisierte Stadt, der aufgekaufte Sozialismus, das unbezahlbare Leben und das Verschwinden von sozialen Feldern. Die Entkopplung von Lebens- und Arbeitswelten macht die Exil-Ostdeutschen zu Einwanderern im eigenen Land. Ihr Prekärsein bemisst sich am Ausmass der gesellschaftlichen Herabsetzung und des herrschenden Kulturkolonialismus«, Yana Milev, Entkoppelte Gesellschaft, Band 3 Exil, 2018
Yana Milev, geboren 1969 in Leipzig, seit 2014 Privatdozentin für Kultursoziologie der Universität St. Gallen, ist Initiatorin und Leiterin des Forschungsprojektes »Entkoppelte Gesellschaft. Liberalisierung und Widerstand in Ostdeutschland seit 1989/90. Ein soziologisches Laboratorium«, das ab 2019 in mehreren Bänden beim Peter Lang Wissenschaftsverlag Berlin erscheint.