In einem einmaligen Projekt bringt die Dresdner Philharmonie am zum Gedenktag am 9. November 2025 Literatur und Musik zusammen. Grundlage für das Werk des Komponisten Jan Müller-Wieland ist der Roman Der Reisende des jüdischen Autors Ulrich Alexander Boschwitz aus dem Jahr 1938, dessen Wiederentdeckung 2018 als kleine literarische Sensation gefeiert wurde. Heute gilt er als eines der wichtigsten literarischen Zeugnisse der NS-Zeit.
Im Mittelpunkt der Handlung steht der jüdische Geschäftsmann Otto Silbermann. Nach den Novemberpogromen 1938 steht er vor dem Ruin und flieht – meist in Zügen – quer durch Deutschland. Seine Frau Elfriede kämpft verzweifelt, um zu retten, was noch zu retten ist, während ihr gemeinsamer Sohn noch von einem besseren Leben in Paris träumt. Ein Schwager, der sich nach dem Wind dreht, und die harte Realität von Verfolgung und Verrat bestimmen ihre Tage.
Müller-Wieland hat dazu ein kraftvolles Melodram für Sprecher, Solisten, Chor, Orchester und Zuspielungen geschaffen, das nicht nur die dunklen Seiten von Gewalt und Ungerechtigkeit beleuchtet, sondern auch die Hoffnung, die Sehnsucht und die Menschlichkeit, die selbst in der größten Verzweiflung ihren Platz finden.
Ulrich Noethen und Birgit Minichmayr sind in den Sprechrollen zu erleben, daneben wirken mehrere Chöre mit. Gergely Madaras dirigiert die Dresdner Philharmonie. Die Aufführung findet im Rahmen von 80 Jahre Ende des zweiten Weltkrieges statt.
Mitwirkende:
Gergely Madaras, Dirigent
Ulrich Noethen, Sprecher
Birgit Minichmayr, Sprecherin
Kangyoon Shine Lee, Tenor
Michael Borth, Bariton
Philharmonischer Chor Dresden
kammerchor cantamus
Dresdner Philharmonie
Eintritt: 64 | 53 | 45 | 39 | 29 | 22 €
Ermäßigt: ab 10 €