Emma Braslavsky (c) Stefan Klüter/ Suhrkamp Verlag.
Dietmar Dath © privat
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Samstag, 13.11.2021
20:00

Emma Braslavsky und Dietmar Dath

Über vergessene Mathematiker, humanoide Roboter und die Simulation von Liebe

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»Man hört oft, bald könnten Computer denken. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber man soll doch die Tatsache nicht geringschätzen, dass sie das menschliche Denken bereits von viel Dreck befreien, der früher unter »Denken« mitlief…«
Dietmar Dath

»Mich interessiert eigentlich künstliche Intelligenz relativ wenig, …  mich interessiert der Mensch viel mehr, denn das ist für mich das Experimentierobjekt.«
Emma Braslavsky

Dietmar Dath, 1970 in Rheinfelden geboren, ist Autor, Journalist und Übersetzer. Zuletzt waren seine umfassende Auseinandersetzung mit Science Fiction unter dem Titel Niegeschichte sowie der Gesprächsband Zahlen sind Waffen mit Sibylle Berg erschienen. Für Gentzen oder: Betrunken aufräumen wurde er 2021 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Der Roman spürt dem genialen und heute fast vergessenen Mathematiker Gerhard Gentzen nach, dessen Methoden komplexe Computerprogramme erst ermöglichten. Ein vielstimmiger Roman über die Suche nach der Grundlage unseres Lebens in der Gegenwart: der schier unendlich scheinenden Rechenleistungen der Computer.

Emma Braslavsky, 1971 in Erfurt geboren, ist seit 1999 als freie Autorin und Kuratorin tätig. 2007 erschien Ihr Debütroman Aus dem Sinn wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit ihrer Kurzgeschichte „Ich bin dein Mensch“ lieferte sie die Inspiration für den gleichnamigen Film, der für den Auslands-Oscar nominiert ist. 2019 erschien ihr Roman Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten. Darin schildert sie ein Berlin, in einer nahen Zukunft. Robotik-Unternehmen stellen künstliche Partner:innen her und die vollständige Abschaffung der Einsamkeit ist kurz davor, Wirklichkeit zu werden. Gleichzeitig hat sich aber die Zahl der Selbsttötungen verzehnfacht: Die neuen Wesen beherrschen nur die Simulation von Liebe.

 

Die Veranstaltung findet im Rahmen des KI-Festivals Wenn Maschinen Zukunft träumen statt, das vom 12. bis 14. November 2021 im Deutschen Hygiene-Museum Dresden stattfindet und gemeinsam mit dem Goethe Institut realisiert wird.