Donnerstag, 15.05.2025
19:00

»Erinnerungen an Daniil Granin«

Vortrag von Dr. Irmtraud Gutschke

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Im Großen Vaterländischen Krieg gehörte er zu den Verteidigern Leningrads gegen die deutsche Armee. Doch wusste er, zwischen der Hitler-Diktatur und den Deutschen zu unterscheiden.

In der DDR ist er einer der bekanntesten sowjetischen Schriftsteller gewesen. Beginnend mit dem Roman Bahnbrecher 1955 sind zahlreiche Romane und Erzählungsbände von ihm erschienen. In Werken wie Unser Bataillonskommandeur setzte er sich mit seinen Kriegserlebnissen auseinander. Die russische Geschichte und Gegenwart beschäftigten ihn, und immer ging es ihm dabei um die Menschen, die sich ja nicht aussuchen können, in welche Verhältnisse sie hineingeboren werden, aber ihre Mitmenschlichkeit nicht verlieren dürfen.

Irmtraud Gutschke hat den Schriftsteller immer wieder getroffen und ihn als einen gütigen, nachdenklichen Menschen kennengelernt, der sich besonders auch nach dem Zerfall der Sowjetunion über die Zukunft Gedanken machte. Als Überlebender der Leningrader Blockade sprach er am 27. Januar 2014 in einer bewegenden Rede in russischer Sprache im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes von seinen Erlebnissen als Kriegsfreiwilliger der Volkswehr in der Stadt, die heute wieder Sankt Petersburg heißt. Seine Erinnerung an dieses Ereignis stellte er in den Mittelpunkt seines Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.

Eintritt frei