Eugen Ruge © Asja Caspari
Montag, 20.01.2020
18:00

Eugen Ruge »Metropol«

Zurück

Nach dem internationalen Erfolg von »In Zeiten des abnehmenden Lichts« kehrt Eugen Ruge zurück zur Geschichte seiner Familie – in einem herausragenden zeitgeschichtlichen Roman, der zur Zeit des »Großen Terrors« spielt. Verfolgt von den Nationalsozialisten, flieht die deutsche Kommunistin Charlotte in die Sowjetunion, um die Weltrevolution zu unterstützen. Als Angehörige des Nachrichtendienstes der Komintern sind sie und ihr Mann eigentlich ideologisch unverdächtig, doch als der stalinistische Machtapparat die »Große Säuberung« beginnt, geraten selbst sie als überzeugte Kommunisten unter Verdacht.
»Metropol« folgt ihnen auf dem schmalen Grat zwischen Überzeugung und Wissen, Loyalität und Gehorsam, Verdächtigung und Verrat. Ungeheuerlich ist der politische Terror der 1930er Jahre, aber mehr noch: was Menschen zu glauben imstande sind. »Die wahrscheinlichen Details sind erfunden«, schreibt Eugen Ruge, »die unwahrscheinlichsten aber sind wahr.« Und die Frau mit dem Decknamen Lotte Germaine, die am Ende jenes Sommers im berühmten Hotel Metropol einem ungewissen Schicksal entgegensieht, war seine Großmutter.

Moderation: Dr. Meike Feßmann, Literaturkritikerin

Eintritt frei