Eva-Maria Dütsch (c) privat
Dienstag, 13.06.2023
19:00

Eva-Maria Dütsch liest aus ihren Gedichten

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»Die Gedichte von Eva-Maria Dütsch sind ein offenes System von Räumen. Sie stellen ihre Bilder, die gerne irritieren, in ein ungeschütztes Feld. Sie verteidigen sich nicht. Da sie energisch und vital wirken, merkt man ihre prinzipielle Ungeschütztheit nicht sofort. Die Schutzlosigkeit der Texte geht so weit, dass sie zu ihrem Schutz wird. Aus Unverstelltheit wird Mut und Entschlossenheit.« (Olga Martynova)

»Ich wünschte also, ihre Fingerspitzen rührten an einem nassen Katzenfell und röchen danach. Ich stelle mir vor, Ihre Stirn ginge über ein aufgerissenes Brett, und ich wünschte, sie zuckten empor, während später die starre Larve unter Ihrem Lackschuh auseinanderspringt. Ich bilde mir ein, ihr volles, inneres Aug käme emporgestiefelt, käme mit offenen Armen, läse ungehemmter als der Rest. Ich wage also mein Bündel, mein Heu, meine Wunde in Ihnen. Gerade so, als könnte ein Gedicht Ihnen sehr nahe kommen. Näher als Ihr Verstand es kann. Daher: Nehmen Sie wahr, und ordnen Sie nichts.« (Eva-Maria Dütsch)

6 € | 4 €

Die Lesung wird durch die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia gefördert. – Eine Kooperation der Literarischen Arena e.V., der Evangelischen Akademie Sachsen und der Museen der Stadt Dresden.