Franziska Gerstenberg (c) Rom Villa Massimo Alberto Novelli
Dienstag, 25.04.2023
19:00

Franziska Gerstenberg »Obwohl alles vorbei ist«

Lesung und Gespräch in der Reihe »Premieren«

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Kurz vor dem 11. September 2001 begegnen sich Charlotte, die Frau aus dem Osten, und Simon, der Mann aus dem Westen. Mit der Geburt ihres Kindes verlassen sie Berlin und ziehen nach Dresden in Charlottes Elternhaus. Doch die ersten Brüche zeigen sich schnell, und obwohl nach Greta noch Karl auf die Welt kommt, ist die Ehe bald nicht mehr zu retten. Das Paar trifft eine folgenreiche Entscheidung: Haus und Familie werden buchstäblich aufgeteilt; sie bewohnt mit dem Sohn die eine Haushälfte, er mit der Tochter die andere. Das Heranwachsen in dieser falschen Normalität hinterlässt seine Spuren. Karl, ein Einzelgänger, stalkt seine Schwester, und als Greta sich politisch engagiert, will er ihr zeigen, was er kann – mit fatalen Konsequenzen. Am Ende muss sich nicht nur die Familie fragen: Wie kann man weitermachen, obwohl alles vorbei ist?

Franziska Gerstenberg fängt in ihrem großen Familien- und Gesellschaftsroman all die achtlosen Momente ein, die schließlich in die Katastrophe münden. Mit poetischer Sprache zeichnet sie ein eindringliches Bild der vergangenen zwanzig Jahre und sucht nach dem rettenden Potential der Liebe.

»Ein Entwicklungsroman, wie es ihn noch nicht gegeben hat! Über zwei Jahrzehnte und aus vier Perspektiven erzählt Franziska Gerstenberg virtuos und fesselnd von einer Familie, in der aus Träumen so unerbittliche Alpträume werden, dass nur noch die Liebe sie daraus befreien kann. In dieser psychologisch so feinsinnigen wie schonungslosen Analyse steckt derart viel Welt- und Zeitgeschichte, dass der Roman von Seite zu Seite eine immer stärkere Sogwirkung entfaltet und weit über das Ende hinaus nachwirkt.« (Lucy Fricke)

Franziska Gerstenberg, 1979 in Dresden geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Literaturpreise, darunter den Hermann-Hesse-Förderpreis. Ihr erster Roman Spiel mit ihr wurde mit einem Stipendium der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart sowie dem Förderpreis zum Lessingpreis ausgezeichnet. Für ihre Erzählungen So lange her, schon gar nicht mehr wahr wurde sie mit dem Sächsischen Literaturpreis 2016 ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie im Wendland.

7 € | 5 €