Mittwoch, 11.03.2020
19:00

ENTFÄLLT Katerina Poladjan, Markéta Pilátová und Ullrich Wannhoff

Zwischenstopp 2020: Literarisch reisen

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Die Veranstaltung wird verschoben in den Oktober. Genauere Informationen folgen in Kürze.

 

Reiseberichte gelten als die Urform der Reportage und gehören zu den ältesten Gattungen der Literatur. Im Gegensatz zur Reportage kommt es in Romanen zu literarischen Überformungen der Fakten. Dabei ist die Fiktion die andere Seite der Medaille, sie ist nicht »nur Erfundenes«, sondern die Innenseite der Wirklichkeit, die nicht beglaubigt werden muss.

Es lesen Katerina Poladjan, Markéta Pilátová und Ullrich Wannhoff

Moderation: Undine Materni

Eintritt: 6 EUR / 4 EUR

 

 

Katerina Poladjan

Auf einer Recherchereise durch Armenien erfuhr die russisch-armenischstämmige Autorin Katerina Poladjan. wie prägend und gegenwärtig die Erinnerungen an den Genozid sind. In ihrem Roman »Hier sind Löwen« schreibt sie auch über ihre familiären Wurzeln.

Geboren 1971 in Moskau, lebt seit 1979 in Deutschland und ist Schriftstellerin, Schauspielerin und Hörspielsprecherin. Sie nahm 2015 bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt teil, war für den Alfred-Döblin-Preis nominiert und erhielt Stipendien des Deutschen Literaturfonds, des Berliner Senats und der Robert-Bosch-Stiftung. 2016 war sie Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya in Istanbul.

Veröffentlichungen: u.a. »In einer Nacht, woanders« (Rowohlt, 2011); »Vielleicht Marseille« (Rowohlt, 2015); »Hinter Sibirien – Eine Reise nach Russisch Fernost« (Rowohlt, 2016); »Hier sind Löwen« (S. Fischer, 2019).

Markéta Pilátová

Die tschechische Autorin erzählt in ihrem neuen Roman »Mit Baťa im Dschungel« die Geschichte des tschechischen Schuhfabrikanten Jan Antonín Baťa, der – vor den Nationalsozialisten geflüchtet, von den Kommunisten verunglimpft – in Brasilien seine unternehmerischen Ideale weiterzuleben versucht, indem er dort mitten im Urwald neue Städte gründet und Fabriken erbaut. Markéta Pilátová begibt sich auf die Spuren Baťas und seiner Familie und lässt sie vom Kampf gegen die widerspenstige tropische Natur erzählen, vom Pioniergeist, mit dem etwas Neues geschaffen wird, aber auch von der Sehnsucht nach dem alten Europa und der Suche nach der historischen Gerechtigkeit.

Geboren 1973 in Kroměříž. Autorin, Journalistin, Hispanistin. Studium an der Philosophischen Fakultät der Palacký-Universität in Olomouc (Romanistik und Geschichte). Zwei Jahre arbeitete sie als Sprachlektorin am Slawistischen Institut in Granada (Spanien), danach in São Paulo (Brasilien), wo sie Tschechisch unterrichtete.

Veröffentlichungen: u.a. »Žluté oči vedou domů« (Praha, 2007) dt.: »Wir müssen uns irgendwie ähnlich sein«, übers. von Michael Stavarič (Residenz, 2010); »Tsunami blues« (Praha, 2014), deutsche Übersetzung von Mirko Kraetsch (Braumüller Verlag, 2017), »S Baťou v džungli« (2017) dt.: »Mit Baťa im Dschungel«, übers. von Sophia Marzolff (Wieser Verlag 2020).

Ullrich Wannhoff

Ullrich Wannhoff unternimmt immer wieder Langzeitreisen, vor allem nach Rußland und Alaska, aber auch nach Schweden und Norwegen. Bei ihm stehen das sinnliche Reisen und die wache, vielseitige Wahrnehmung im Mittelpunkt.

Geboren 1952 in Aue, erfüllte sich nach der Wende seine Träume durch Langzeitreisen nach Russland und Alaska, die ihn zu zahlreichen Gemälden und Fotografien inspirierten. Heute lebt er in Berlin.

Veröffentlichungen: u.a. »Comandor – Leben am Ende der Welt“ (Die Scheune, 1995), »Peter Schlemihls wundersame Geschichte. Mit einem malerischen Zyklus von Ullrich Wannhoff« (Winfried Heid, 1998), »Reflexionen – Einklang von Mensch und Natur« (Edition Signum, 1998), »Der lange Weg nach Fernost: Spurensuche auf Kamtschatka« (Kahl Verlag, 2008).