Dienstag, 24.01.2023
19:30

Kathy Zarnegin »Exerzitien des Wartens«

Literarische Alphabete

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Kathy Zarnegin liest aus ihren neuen Büchern Exerzitien des Wartens und Lost in Hell.

Kathy Zarnegin, geboren 1964 in Teheran, kam mit 15 Jahren in die Schweiz und studierte Philosophie in Basel. Sie arbeitet als Lyrikerin, Essayistin, Übersetzerin, Philosophin und Literaturwissenschaftlerin. Sie ist Mitbegründerin des Lacan Seminars Zürich und Mitorganisatorin des Internationalen Lyrikfestivals Basel.

Wie der Titel schon sagt, geht es in ihrem neuen Essayband Exerzitien des Wartens um die für manchen quälende Tätigkeit. Aber wie kann man die Pflichtübung des Wartens kurzweilig gestalten? Wir sagen: Am besten indem man sich in Kathy Zarnegins Buch vertieft. Kaleidoskopartig breitet die Autorin ein buntes Spektrum von Aperçus, überraschender Einfälle, Aphorismen, Reflexionen und Kurzessays aus. So vergeht für den Leser die Zeit wie im Fluge, und man lernt, die Vielsinnigkeit des Wartens zu verstehen.

»Über das Warten in der Supermarktschlange, im ärztlichen Wartezimmer oder das kindliche Herbeisehnen der Ferien schreibt die schweizerische Autorin, und wie sie dabei originelle Bezüge zu Literatur und Philosophie herstellt und darüber zur Absurdität des Daseins gelangt, ist sehr überzeugend gemacht.« (Deutschlandfunk)

Lost in Hell heißt der neue Gedichtband von Kathy Zarnegin. Es sind klangvolle Liebesgedichte, die sich als Sternbilder lesen wollen – schicksalhaft und nächtlich leuchtend.

Eines geht so:

Fragmente, nichts als Fragmente, / in jedem
Augenblick / des gemeinsamen Monadentums /
atmet das Fossil, / im Paarungsritual / sind
wir schon Tote. / Was wird sein, flüchtiger /
Geliebter, wo doch / mächtige Eschen und die
Kinderlust der Gärten / vor hundert Jahren
schon / sich sattgrün schrieben ins Buch? /
Winterlich damals schon ihr Traum. / Warm wird
nur das Eis, / und das nächste Wort
vergeht schneller, / als wir je waren

 

 

Das Literaturforum Dresden e.V. in Kooperation mit den Museen der Stadt Dresden. Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes. Gefördert von der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur- und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden und der Pro Helvetia, Schweizer 

Die Lesung ist barrierefrei zugänglich.