»Fenster putzen. Muss ich mal wieder machen. Zeitung zerreißen. Rausgehen. Wischen, bis es quietscht …« Mit dem von Baustellenstaub getrübten Blick auf leere Berliner Straßen während des ersten Lockdowns beginnt Manja Präkels‘ poetisch-essayistische Reise durch die jüngere deutsche Geschichte und Lebenswelten in Stadt und Land. Erinnerungen an die letzten Jahre der DDR, Begegnungen mit Rotarmisten und das Aufwachsen zwischen Neonazis nach 1990 mischen sich mit Besuchen brandenburgischer Flüchtlingsprojekte der Gegenwart und Reisebildern aus ehemaligen Sowjetrepubliken. Ein kasachischer IT-Spezialist schwärmt vom Pionierlager am Scharmützelsee. Russische Zuhälter in Transnistrien zeigen stolz ihre falschherum tätowierten Hakenkreuze. Im Rheinsberger Schlosspark bekämpft ein junger Sheriff einen mürrischen Riesen, während im lang geschlossenen Lichtspielhaus Alhambra die Fische singen: »Wer möchte nicht im Leben bleiben?«
Über die Autorin
Manja Präkels lebt als Schriftstellerin, Musikerin und Sängerin der Band Der Singende Tresen in Berlin. Im Verbrecher Verlag erschienen zuletzt der Band Vorsicht Volk! (hrsg. zusammen mit Markus Liske) sowie der Roman Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß, für den sie mit dem Anna-Seghers-Preis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 ausgezeichnet wurde. Zusammen mit Markus Liske und Karsten Krampitz hat Manja Präkels außerdem 2012 Kaltland. Eine Sammlung beim Rotbuch-Verlag herausgebracht.
Eintritt frei