Was würde man lieber vergessen, wenn man könnte? Johannes blickt zurück auf eine ostdeutsche Kindheit, die von feinen Rissen durchzogen war. Der frühe Tod seiner Mutter, das rätselhafte Verschwinden seines Vaters. All seine Fragen dazu blieben unbeantwortet, weshalb er noch als Erwachsener vorsichtig tastend durchs Leben geht. Als Johannes in einer alten Kiste auf einen Brief an seinen Vater stößt, abgeschickt nur wenige Tage, bevor dieser den Sohn wortlos verlassen hatte, verändert dieser Fund nicht nur seine Zukunft, sondern vor allem seine Vergangenheit als Kind der Vorwende-DDR. In eindringlicher Dichte und mit kraftvoller Klarheit erzählt der Autor von Verlust und Verrat, vom Wert des Erinnerns und den drängenden Fragen einer ganzen Generation.
Matthias Jügler, geboren 1984 in Halle, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und übersetzt Literatur aus dem Norwegischen. Er lebt in Leipzig.
Eintritt 4 € / Eintritt frei mit gültigem Benutzerauswei | Anmeldung erforderlich: plauen@bibo-dresden.de