Für Rainer Groh befindet sich die bildende Kunst ist im Wandel – und das schon immer. Seit mehr als einhundert Jahren befindet sie sich im Dauerzustand der Transformation. Bildwerke laden kaum noch zur stillen Annäherung und Hinwendung ein und es gibt keinen Bildraum mehr, der unser Verhalten motiviert. Stattdessen finden fernab der Werke auf der Couch oder im Netz lärmende Diskurse statt. Als Gegenmittel schlägt der Autor eine Rückbesinnung auf die strukturellen und kompositorischen Bildmerkmale vor. Dies ist auch mit Blick auf die Digitalisierung sinnvoll, denn auch digitale Kunst ist berechenbar, sie beruht wie die alte Kunst auf Maß und Zahl. Wo können wir in der Kunstgeschichte anknüpfen, wenn wir eine digitale Kunst schaffen wollen, die nicht nur zu lauten Debatten führt, sondern zu einer leibhaftigen Beziehung zwischen Bildraum und Publikum? Welche Bildstrukturen bringen uns wieder auf die Beine?
Prof. Dr.-Ing. habil. Rainer Groh hat eine Professur für Mediengestaltung an der TU Dresden, Fakultät Informatik. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Technische Visualistik.
Eintritt frei