Über Heimaten auf und neben dem Platz, Ruhm und die Tiefe des Raums
Die Lesereihe »Face to Face« des Deutschen Hygiene-Museums Dresden bestreitet ihr erstes Auswärtsspiel und freut sich auf das Open-Air-Gastspiel im Rudolf-Harbig-Stadion.
In der Reihe »Face to Face« begegnen sich junge Autor*innen und diskutieren über ihre Werke. Sie lesen Passagen aus eigenen Texten und setzen sich mit den aktuellen Büchern ihres Gegenübers auseinander. Diesmal stellen Cihan Acar und Tonio Schachinger ihre Bücher Hawaii und Nicht wie ihr vor und diskutieren über die Verheißungen und Fallhöhen im modernen Profußball, Heimaten auf und abseits des Rasens und Identität zwischen Fremde und Vertrautem.
Cihan Acar, geboren 1986, arbeitete als Journalist und schrieb Bücher über Hip-Hop und den Istanbuler Fußballclub Galatasaray. In seinem ersten Roman Hawaii erzählt er von zwei Tagen und drei Nächten eines jungen Mannes, in denen er alle Stadien von Illusion, Sehnsucht und Einsamkeit durchquert. Sein Protagonist, ein Fußballstar, der nach einem Unfall seine Karriere beenden und von vorn anfangen muss, versucht in seiner Heimatstadt wieder Fuß zu fassen. Ein Buch über all die Heimatlosen, Nachtgestalten und Romantiker, die im Dazwischen leben.
Tonio Schachinger, geboren 1992 in New Delhi, aufgewachsen in Nicaragua und Wien, gibt in seinem Debüt Nicht wie ihr, das auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019 stand, Einblick in das Schauspiel des Profisports. Sein Protagonist ist einer der bestbezahlten Fußballer der Welt. Er verdient 100.000 Euro in der Woche, fährt einen Bugatti, hat eine Ehefrau und Kinder, die er über alles liebt. Doch als seine Jugendliebe Mirna ins Spiel kommt, gerät sein Leben – zwischen Fußball-Arenen, Instagram und Familie – ins Wanken.
Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft.