»Seitdem aber unser Stadtmuseum in das neue Rathaus eingezogen und am 1. Oktober 1910 eingeweiht worden ist, kann von einem Blühen in der Stille nicht mehr die Rede sein. Aus den Anfängen von einst ist eine so wertvolle und umfangreiche Sammlung stadtgeschichtlicher Gegenstände herangewachsen, daß sie die den Lichthof umgebenden drei Flügel des Erdgeschosses füllt … Jetzt müßte ein jeder sich und seinen Kindern ein Feierstündchen gönnen, hier, wo tausend Dinge von der Vergangenheit und dem Entstehen und Wachsen unserer Heimatstadt reden … «
So beginnt die Schriftstellerin Johanna Marie Lankau (1866-1921) eine sehr ausführliche und kenntnisreiche Würdigung des Stadtmuseums im Dresdner Anzeiger von 1917.
Uta Hauthal kombiniert bei diesem literarischen Spaziergang, der natürlich auf der Landhausstraße beginnt, den Lankau-Text mit weiteren Beiträgen der Autorin, die sie während ihrer langjährigen Arbeit für den Dresdner Anzeiger veröffentlicht hat. Hinzu kommen Auszüge aus dem aktuellen Buch Zeitgedanken von Uta Hauthal, in dem sie Essays der Jahre 2019-2023 versammelt, die sich mit unterschiedlichen geistigen, gesellschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Fragen beschäftigen, die ganz in ihrer Heimatstadt Dresden verwurzelt sind und gleichzeitig den Bogen schlagen nach Griechenland, in die Schweiz und in die indigene Kultur Nordamerikas. Dieses Innen und Außen, die Verknüpfung von Nah und Fern verbindet die beiden Autorinnen in besonderem Maße, wie sich auch daran ablesen lässt, dass Johanna Lankau ihrerseits fließend englisch (aus dieser Sprache übersetzte sie zudem), französisch und italienisch sowie dänisch sprach.
Treffpunkt: Eingang Stadtmuseum, Landhausstraße