Zwei Autorinnen stellen ihre aktuellen Bücher vor, bei dem der Wald und der Wandel eine zentrale Rolle spielen. Brennende Wälder, über 30 Grad im Oktober, zwei Frauen, von der die eine auf der Flucht ist vor den Flammen, die ihre Existenz bedrohen, die andere auf der Flucht vor ihrem Mann,– das ist das Setting in Ewig Sommer, dem Debütroman von Franziska Gänslers (Verlag Kein & Aber). Eine »feministische Climate-Fiction« als Thriller und zarte Liebesgeschichte zugleich zu hoch aktuellen Themen. In Abraum, schilfern zeichnet Linn Penelope Micklitz als Enkelin des Obersteigers der ehemaligen Fluss- und Schwerspatgrube im Schobsetal bei Ilmenau die »literarische Kartographie einer Thüringer Bergbaulandschaft« (Verlag trottoir noir). In Thüringen, wo seit mehr als 1.000 Jahren Bergbau betrieben wird, ist die menschengemachte Landschaft längst selbst wieder Natur. Die alten Werke verfallen, Gräben tun sich in der Erde auf, Gras und Wälder wachsen über Abraum. Doch nicht nur Felsengruben oder Dämme brechen, auch Gesellschaften sind Umbrüchen ausgesetzt.
Franziska Gänsler, geboren 1987, lebt in Augsburg und Berlin. 2020 stand sie auf der Shortlist des Blogbuster-Preises und war Finalistin des 28. open mike. Linn Penelope Micklitz, 1992 geboren, lebt in Leipzig, wo sie als freie Literaturkritikerin und als Geschäftsführerin am Deutschen Literaturinstitut arbeitet.
Moderation: Jan Röhnert, Autor, Leipzig
Eintritt frei
Kooperation mit der Dresdner Philharmonie