Der Roman, entstanden 1936 als unmittelbare Momentaufnahme antifaschistischer Flucht, schildert das Leben in einer Emigranten-Kommune in Böhmen, das Gefühl der Entwurzelung und zugleich die unerschütterliche Hoffnung auf ein neues Land.
Wir suchen ein Land. Roman einer Emigration von Robert Grötzsch, neu herausgegeben von Maik Baumgärtner und Andreas Wassermann.
Szenische Lesung mit Moritz Dürr (Staatsschauspiel Dresden)
Robert Grötzsch war Klempner, Schriftsteller und Chefredakteur der Dresdner Volkszeitung. 1933 floh er nach Prag, um der nationalsozialistischen Verfolgung zu entkommen. Über mehrere Fluchtstationen kam er 1941 schließlich nach New York, wo er 1946 verstarb. Sein Roman unterscheidet sich von bekannter Exilliteratur wie Exil (Lion Feuchtwanger), Arc de Triomphe (Erich Maria Remarque) oder Transit (Anna Seghers) durch seine Eindringlichkeit und Direktheit. „Grötzsch schrieb hastig und konkret – Asphaltliteratur, wie sie in der Weimarer Republik Furore machte und von den Nationalsozialisten gehasst wurde. Auch das macht den Roman modern, ja gegenwärtig. Und, aktueller denn je: Es ist ein antifaschistisches Bekenntnis aus der republikanischen Mitte der Gesellschaft“ (Maik Baumgärtner & Andreas Wassermann).
Seit September 2022 erinnern zwei Stolpersteine auf der Ankerstraße 7 in Dresden an Robert und Hedwig Grötzsch. Der Freundeskreis Herbert-Wehner-Bildungswerk e.V. hat diese Steine finanziert und übernahm die Patenschaft.
Eintritt frei
Ermöglicht durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.