Katharina Bendixen © Gert Mothes
18.06.2022
Literaturnetz Dresden

»Ich will Sorgearbeit sichtbarer machen«

Wie Katharina Bendixen ihr Stadtschreiberamt nutzen will

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Seit 27 Jahren wird das Amt des Dresdner Stadtschreibers an Autorinnen und Autoren vergeben: die Landeshauptstadt Dresden stellt in Kooperation mit der Ostsächsischen Sparkasse ein halbjähriges Stipendium und eine kostenfreie Wohnung in der Stadt zur Verfügung. Am 22. Juni hält nun Katharina Bendixen ihre Antrittsrede als Stadtschreiberin. Geboren 1981 in Leipzig, studierte sie Buchwissenschaft und Hispanistik und lebt mit ihrer Familie in Leipzig. Sie schreibt Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, und ihre Texte wurden mit zahlreichen Preisen und Stipendien prämiert. Auch ihr neuer Jugendroman Taras Augen, erschienen in diesem Frühjahr, wurde bereits von der Leipziger Buchmesse und von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet. Außerdem betreibt sie mit anderen Schriftstellern und Künstlern die Website other-writers.de, die sich damit auseinandersetzt, wie Elternschaft und Künstlersein zusammengehen können. Denn obgleich es Förderungen verschiedenster Art gibt: für Autoren mit Kindern taugen nicht alle. Zu einem Aufenthaltsstipendium mit der ganzen Familie in ein Künstlerhaus anzureisen ist nicht immer erwünscht, und einfach ein halbes Jahr allein in eine andere Stadt zu ziehen und die Kinder mit dem Partner zurückzulassen ist für die meisten auch keine Option.

Die schon traditionelle Stadtschreiberkolumne der Sächsische Zeitung will sie nutzen für eine Artikelserie zum Thema Care-Arbeit. »Ich will die Arbeit, die dahintersteht, sichtbar machen und suche dafür Menschen in Dresden, in deren Leben das Thema Care-Arbeit eine wichtige Rolle spielt. Die also beruflich, privat oder ehrenamtlich für andere sorgen: Erzieher*innen, Pfleger*innen, Alleinerziehende, Menschen mit Kindern oder mit zu pflegenden Angehörigen, Vorlesepat*innen oder Kinderladengründer*innen, aber auch Aktivist*innen für die Sichtbarmachung von Care-Arbeit oder Gewerkschafter*innen. Auch Formen des Zusammenlebens, in denen Care-Arbeit gemeinschaftlich organisiert wird, interessieren mich.«

Darum soll auch an dieser Stelle ein Aufruf erfolgen: Wenn Ihnen dazu eine Initiative oder eine Person einfällt, die sich auf ein Treffen mit Katharina Bendixen und ein (literarisches) Zeitungsporträt einlassen würde, melden Sie sich gern unter dieser Mailadresse.

 

Die Antrittsrede als Stadtschreiberin hält Katharina Bendixen am 22. Juni um 19 Uhr in der Zentralbibliothek im Kulturpalast.