Sahar und Lorca führen mit ihrer Tochter Tishka ein glückliches Familienleben. Als Tishkas Bett eines Morgens leer ist, obwohl alle Fenster und Türen verschlossen sind, verändert sich alles. Während Sahar sich zurückzieht und an eine Entführung glaubt, geht Lorca einer urbanen Legende nach: Er vermutet, dass Tishka bei den sogenannten Flüchtigen ist, Wesen, die angeblich unerkannt in den toten Winkeln unserer Wahrnehmung leben. Als merkwürdige Symbole an der Wand ihres Kinderzimmers erscheinen, steht fest: Tishka lebt, und sie versucht, zu kommunizieren. Sahar und Lorca dringen in eine fremdartige Welt vor. Bald wird klar, dass die Flüchtigen die Fähigkeit haben, vermeintliche Notwendigkeiten radikal umzudeuten…
Der Romancier Alain Damasio, 1969 in Lyon geboren, zeigt einen vom Lobbyismus geprägten Kapitalismus im Endstadium: Überwacht werden wir nicht, um unterdrückt zu werden, sondern damit man uns Dinge verkaufen kann, die uns das Leben in der Überwachung erträglicher machen. Die Flüchtigen (Les Furtifs) wurde in Frankreich von der Kritik und vom Publikum gefeiert.
Milena Adam ist Lektorin und Übersetzerin aus dem Französischen und Englischen und übertrug Les Furtifs ins Deutsche. Im Gespräch mit Alain Damasio erläutert sie das gegenseitige Wirken von Originaltext und Übersetzung.
Die Flüchtigen erscheint Anfang September beim Verlag Matthes & Seitz, Berlin
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Übersetzen im Herzen der Gewalt« des Institut français Deutschland statt. Sie wird von dem Projektfonds »Neustart Kultur« des Deutschen Übersetzerfonds gefördert.
Moderation: Torsten König (Centrum Frankreich I Frankophonie der TU Dresden)
In französischer und deutscher Sprache
Eintritt frei
Anmeldung erforderlich unter info.dresden@institutfrancais.de
Betr. Corona: Alle Teilnehmenden erhalten wenige Tage vor der Veranstaltung eine E-Mail zu den aktuell geltenden Hygienemaßnahmen.