Joachim Sartorius, Foto: Harald Krichel
Mittwoch, 08.09.2021
20:00

Joachim Sartorius »Wohin mit den Augen«

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Joachim Sartorius liest aus seinem neuen Gedichtband und spricht mit Volker Sielaff über mittelmeerische Städte, weiße Katzen und den Süden im Gedicht.

Als Orhan Pamuk 2005 – ein Jahr vor dem Literaturnobelpreis – in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandles entgegen nahm, hielt er die Laudatio: Joachim Sartorius. Fast die Hälfte seines Lebens hat der Dichter, Herausgeber, Übersetzer und Kulturmanager Sartorius im Ausland verbracht: in Nordafrika, Istanbul, Zypern.

In Tunis ist er aufgewachsen und zur Schule gegangen, in Berlin war er von 2001 – 2011 Intendant des größte Kulturfestivals des Landes, der Berliner Festspiele. Dazwischen liegt mehr als ein Leben.

In seinem neuen Buch Wohin mit den Augen, einer Art lyrischen Lebensreise, erweckt Joachim Sartorius unermüdlich die Schönheit der Welt im Wort zu neuem Leben. Diese Gedichte handeln von Ruinenstädten, dem Bauchtanz, der Nymphe Aretusa, Eidechsen und Friseuren. Sie sind mittelmeerische Meditationen, getragen von einer großen Sinnlichkeit des Blicks. Sartorius ist – der vieldeutige Titel seines aktuellen Buches verrät es – ein Augenmensch: »Damals hatte ich Zeit, die Dinge herbeizusehnen.«