Bevor sie sich auf die U-Bahngleise legt, kündigt Mette, 15, in TikTok-Videos ihr Vorhaben an. Niemand reagiert – gerettet wird sie trotzdem. Der Selbstmordversuch verwirrt ihr privilegiertes Umfeld: Bislang hat sie professionell die Leistung des hochbegabten Kindes abgeliefert – Mettes Strategie, um unter dem Radar einer Welt zu bleiben, deren Verlogenheit sie frustriert. Dann lernt sie Jo kennen, zehn Jahre älter, brillant und voller Wut, ein Verbündeter. Als Anti-Influencer hat er sich ein Following aufgebaut und rekrutiert Mette für den Kampf gegen den Mainstream. Ein Spiel beginnt, dessen Regeln sie nicht durchschaut. Mit gleißender Klarheit und schneidendem Witz zeigt Julia von Lucadou einen Ausschnitt unserer Gegenwart, in der die digitale und reale Wirklichkeit sich komplett durchdringen. (Hanser Berlin)
Julia von Lucadou ist studierte Filmwissenschaftlerin. Ihr Debüt Die Hochhausspringerin wurde mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet. Tick Tack ist ihr zweiter Roman.
Aus Anlass des 70. Geburtstags von Kästners Band Die kleine Freiheit geht Das Erich Kästner Haus für Literatur im Rahmen seiner Themenreihe »Freiheit – große, kleine oder keine?« aktuellen Diskursen des viel verwendeten Begriffs „Freiheit“ nach. In verschiedenen Konstellationen behandeln Autor:innen und Wissenschaftler:innen Fragen nach der Selbstbefreiung von gesellschaftlichen Normen und Stigmata, der Einhegung digitaler und ökonomischer Prozesse, Schutz vor staatlicher Repression sowie der Kunst bzw. Literatur als Ort von Freiheit.
Eintritt: 7 € | 5 €
Wir empfehlen eine Voranmeldung an kontakt@kaestnerhaus-literatur.de