Autorenfoto Jayne-Ann Igel, Bild von Raja Lentzsch
Fünf der sechs Lebensbücher der Autorin Jayne-Ann Igel
/ 2
09.03.2021
Jayne-Ann Igel

Die Lesebiografie: Sechs Bücher aus dem Regal von Jayne-Ann Igel

Zurück

Unsere Lektüre prägt unsere Persönlichkeit. In der Reihe »Die Lesebiografie« schreiben Menschen aus dem Kulturbetrieb über Bücher, die sie beeindruckt und geformt haben, und zeigen sechs Werke aus ihrem Regal, mit denen sie eine besondere Zeit ihres Lebens verbinden. Gute Literatur wirkt in uns lange nach, sie verbindet Menschen in ihren Empfindungen und begleitet sie manchmal ein Leben lang …

Das Lesen in der Vergangenheit war intensiver, scheint mir, zumindest, was mich betrifft, zielgerichteter, auch der Austausch mit anderen darüber. Vielleicht sind deshalb diese sechs Bände, deren Lektüre schon Jahre oder Jahrzehnte zurück liegt, in meine Auswahl geraten. Was nicht bedeutet, dass es jetzt keinen Lesestoff gäbe, der mich stark beeindruckt oder beschäftigt. Ich könnte hier etliche Gedichtbände aus den letzten Jahren nennen, Erzählungen und Romane wie beispielsweise Drachen über der Leninallee von Brigitte Struzyk, ein zauberhafter Text, in dem über gelebtes Leben in der DDR und in der Gegenwart reflektiert wird, über den Umgang mit der eigenen Lebensgeschichte und der der anderen, mit Verstrickungen und Aufrichtigkeit. Dieser Roman ist 2011 bei Fixpoetry erschienen und fast unbemerkt geblieben, was ich sehr bedauerlich finde.

Diese sechs Bände, Gedichte und Prosa, waren mehr noch fürs Schreiben ausschlaggebend. Wenn ich vom Lesen erzähle, kann ich nicht außen vor lassen, wie sehr mich diese Lektüren im Schreiben prägten, ohne gleich von literarischen Vorbildern sprechen zu wollen – es gibt so zahlreiche Einflüsse und auch literarische Verwandtschaften, die man im Laufe der Jahre entdeckt, denen man vielleicht auch zuwächst … Also ließe sich diese Lesebiographie auch als kleiner Werkstattbericht interpretieren.

Elias Canetti: Die Blendung

Im letzten oder vorletzten Jahr, in dem ich noch in der Deutschen Bücherei zu Leipzig tätig war, 1977/78, entdeckte ich diesen Roman von Elias Canetti für mich. Am Tage der Gehaltsauszahlung war immer ein Büchertisch im Flur vorm Kontor aufgestellt, an dem man Neuerscheinungen erwerben konnte – ich griff sofort nach diesem Buch und sollte es nicht bereuen, lernte ich doch damit auch einen Autor kennen und schätzen, dessen Werke mich über Jahrzehnte meines Leselebens hinweg begleiteten. Und zugleich bildete Die Blendung den Einstieg in planvolle und ausgreifende Lektüren von Arbeiten und Biographien, deren Fixpunkt die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts darstellten, in denen sich verschiedene literarische Richtungen durchdrangen und befruchteten, wie etwa Expressionismus, Dadaismus, Surrealismus und Existentialismus. Wobei die Zuschreibungen nur Anhaltspunkte zu bieten vermochten und wie jede Kategorisierung ohne Grenzüberschreitung nicht vorstellbar ist.

Die Blendung, das Geschick eines  Gelehrten namens Kien, eines Sinologen, der ein abgeschottetes geistiges Leben führt, sich seine kataraktische Bücherbehausung mit der Haushälterin teilt, die intimsten Dinge jedoch in seiner Achselhöhle vor ihr und allen anderen verborgen hält, erschien mir rätselhaft. Ich musste es mehrfach lesen, um etwa das Ende des Romans zu verstehen (wobei »verstehen«  vielleicht nicht das richtige Wort ist), in dem der Sinologe die zuvor von ihm so eifersüchtig behütete Bibliothek in Brand setzt. Es ist das Erstlingswerk Canettis, 1936 in Wien erschienen. Es währt nur Fremdheit in diesem Hause, der Gelehrte und seine Haushälterin bekämpfen einander, versuchen sich Terrain zu sichern, und das offenbart paranoide Züge und Strukturen im scheinbar Normalen, das in der Reinform gar nicht existiert. Insofern setzt Canetti mit diesem Roman auch in Szene, was seinerzeit die Surrealisten umgetrieben hat, die fließenden Übergänge zwischen sogenannter Normalität und Geisteskrankheit oder Wahn kenntlich zu machen. Dieser Roman ist aber auch im Kontext der Entwicklungen in Europa jener Zeit zu sehen, der zunehmenden Fragilität gesellschaftlicher Ordnungen. Einen wunderbaren Einstieg in Leben und Werk dieses Dichters (ja, für mich eignen seine Arbeiten, obgleich in der Prosa verortet, einer dichterischen Qualität) bilden die Autobiographien Die gerettete Zunge, Die Fackel im Ohr und Augenspiel.

Virginia Woolf: Die Fahrt zum Leuchtturm  (in anderen Übersetzungen Zum Leuchtturm)

… ist ein Roman, der aus Reflexionen, Erinnerungsbildern und Atmosphäre besteht. Man denkt an den Aufbruch dorthin, ohne dass es wirklich dazu kommt. Die Fahrt hat nur im Innern statt, speist sich aus Imaginationen. Mich hat dieser Text von Virginia Woolf, den ich in den 70er Jahren als ersten zu lesen bekam, derart fasziniert, dass ich nicht länger »Geschichten« erzählen wollte, mich das Prozesshafte in der Literatur mehr zu interessieren begann als irgendeine gut erzählte Geschichte. Hier entwickelt sich ein Strom von inneren Bildern, Reflexionen und Erinnerungen, der einen mitzureißen vermag, Die Geschichte einer Familie, respektive der Beziehungen und Befindlichkeiten zwischen deren Gliedern bildet den Hintergrund, nicht abstrakt, sondern sehr sinnlich, tiefgehend. In Zum Leuchtturm erleben wir eine Weise des Erzählens, wie sie Virginia Woolf kurz zuvor in ihrem Roman Mrs. Dalloway (1925) und ansatzweise schon in ihrem Erstling Jacobs Zimmer realisiert hat. Vielleicht ist das nicht verwunderlich in einem zeitlichen Kontext, in dem das Experimentieren mit Psychoanalyse und »automatischen Schreiben« eine große Rolle spielte. Und Woolf sollte mit dieser Art innovativer Erzähltechnik nicht allein bleiben, auch James Joyce‘ Ulissys ist geprägt davon.

Über Virginia Woolf, die als eine der prominentesten Vertreterinnen der klassischen Moderne gilt und sich auch als Essayistin und Verlegerin (Hogarth Press) einen Namen gemacht hat, lernte ich Katherine Mansfields Tagebücher und Briefe zu schätzen. Und so wesentliche Wegbegleiterinnen, wie etwa die Schriftstellerin Vita Sackville-West. Woolfs 1929 veröffentlichter Essay Ein Zimmer für sich allein, in dem sie kritisch die Bedingungen reflektiert, unter denen früher Frauen literarisch arbeiteten, gehört zu den meistgelesenen und zitierten Texten der neuen Frauenbewegung nach Ende des 2. Weltkriegs und ist noch heute lesenswert.

Elsa Morante: Traumtagebuch

Elsa Morante notiert nicht nur ihre Träume, diese Notate gleichen Expeditionen ins Unbekannte, sie reflektiert über die in den Träumen auftauchenden Personen, Geschehnisse und Orte, hinterfragt sie. Auch wenn es Wolfgang Bächlers Traumaufzeichnungen gewesen sind, die mich inspirierten, mich mit Träumen und ihrer literarischen Lesbarkeit zu beschäftigen, kommt Elsa Morante der Verdienst zu, dieser Beschäftigung einen Anstoß in Richtung eines freieren, nicht rein dokumentierenden Umgangs mit dem Stoff gegeben zu haben. Denn wie sie mit dem Material verfährt, lässt eine poetische oder auch musikalische Struktur erkennen, selbst in der Improvisation. Morante stellt sich die Frage, welche Verschiebungen von, respektive in der Realität stattfinden, wenn ihr Gestalten und Ausdrucksformen des Traums intensiver, eindrücklicher im Gedächtnis bleiben als solche aus dem Wachleben. Traumbilder stellen für sie mehr Empfindungen dar als nur das Vorgestellte. Das Traumtagebuch ist zwischen Januar und Juni 1938 entstanden, in einer Zeit, in der ihr Leben von Einsamkeit geprägt war, und sie adressierte die Einträge indirekt an Alberto Moravia, mit dem sie seit zwei Jahren eine freundschaftliche Verbindung pflegte.

Anfang der 80er Jahre begann ich, Träume zu notieren und auch die Traumbücher anderer Autorinnen und Autoren zu lesen, etwa die mehr dokumentarischen eines Friedrich Huch, Rudolf Leonhard und Wolfgang Bächler, wiewohl letzterer vereinzelt auch wundersame skurrile und zum Teil schwarzhumorige Geschichten daraus machte. Die orgiastischen Niederschriften von Allen Ginsberg und Jack Kerouac, aber auch Franz Fühmanns Traumerzählungen, Heiner Müllers Traumtexte, die zum Teil dystopisch erscheinen und für mich gerade dadurch zeitgemäß, zu DDR-Zeit in anderer Weise als heute. Lange Zeit wurde Traumprotokollen die Literarizität abgesprochen, selbst wenn sie aus der Hand von Literaten stammten. Misstrauisch beäugte man diese Texte, gestand ihnen nicht zu, ein Genre zu bilden. Das hat sich, auch im Zuge einer bestimmten Psychologisierung der Literatur, geändert.

Bekannt geworden ist Elsa Morante indes vor allem über ihre Erzählungen und Romane, für die sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat. Ihr Debüt bestritt sie 1941 mit der Erzählung Der andalusische Schal, die in erweiterter Form nach dem Krieg wieder aufgelegt wurde, auch ins Deutsche übersetzt. Im selben Jahr heiratete sie den Schriftsteller Alberto Moravia. Es folgten mehrere große Romane, und mit dem 1974 publizierten Band La Storia gelang ihr endgültig der internationale Durchbruch, obgleich seit den 50er Jahren ihre Werke kontinuierlich auch in Übersetzungen erschienen sind. Heute gilt sie als eine der prominentesten Autorinnen ihrer Generation.

Paul Verlaine: Gedichte

Ein neues Buch, eine neue Autorin, ein neuer Autor eröffnen ja immer auch neue Räume, in die man sich lesend, entdeckend hineinbewegt – Paul Verlaine, dessen Verse ich in den 70er Jahren las, kaum aus der Schule entlassen, führte mich natürlich zu Arthur Rimbaud, Charles Baudelaire und Lautréamont, in diese Dichterhimmel, und katapultierte mich unversehens in die klassische Moderne, nicht nur die französische. Ein Gedicht wie Verlaines Charleroi, das eine belgische Industrielandschaft des 19. Jahrhunderts vor Augen führt, samt der Menschen, die dort unter erbärmlichen Zuständen lebten, stand ganz am Anfang, und dessen Verse faszinieren mich bis heute:

Im schwarzen Gras/ Kobolde gehen./ Des Windes Wehn,/ Wie weh klagt das! [erste Strophe, Übers. von Gerhart Haug]

Verbrachte ich doch viele meiner Jahre in einer ähnlich versehrten Kulturlandschaft, nahe der Tagebaue südlich von Leipzig, inklusive der Brikettfabriken und weiterer Industrie, dazwischen das eher grau erscheinende Grün von Nutzflächen. Den Ausdruck, den Verlaine für die Einschnitte und Zerstörungen gefunden hat, ist universell, auch zeitlich gesehen, heute müsste man sich etwa auf den afrikanischen Kontinent begeben, zu den Ausbeutungsstätten seltener Erden und Metalle, und natürlich des Erdöls. Mich haben diese Verse das Sehen gelehrt, das Wahrnehmen und Übersetzen der Eindrücke in Sprache. Und die bei Verlaine wie Kombattanten zu beobachtenden Anklänge einer »schwarzen Romantik« sollten nicht zuletzt in Arbeiten des in Meuselwitz geborenen Dichters Wolfgang Hilbig wieder aufscheinen.

Helga Schütz: Julia oder Erziehung zum Chorgesang

Im Mittelpunkt des 1980 erschienenen Romans stehen die Konditionierungsversuche in der Zeit des Stalinismus in der DDR bis ca. Mitte der 50er Jahre und zum Teil auch noch nach der Abrechnung mit Stalin auf dem 20. Parteitag der KPdSU Anfang 1956. Die Hauptfigur sucht sich zu erinnern, wie sie diese Jahre erlebt und was sie aus ihr gemacht haben. Als Schülerin, Gartenbaulehrling in Dresden und ABF-Studentin in Potsdam. An Anpassungsversuche und Versuche, aus dem Vorgefertigten von Ideologien, einfachen Wahrheiten auszubrechen. Beobachtungsgabe und die Fähigkeit zur selbstkritischen Reflexion, aber auch Empathie sollten ihr dabei helfen. Julia studiert, übt einen von ihr gewünschten Beruf aus, heiratet, bekommt ein Kind, dann, in den 70ern, trennt sie sich von Mann und Kind, kündigt ihre gute Stelle, um als Hilfskraft in einer neurologischen Klinik in Berlin anzufangen. Es ist der schwierige Weg einer Selbstvergewisserung, den die Titelheldin einschlägt und der sie zu Orten ihres bisherigen Lebens führt. Was in diesem Roman anklingt und sprachlich so dicht, auf jeden Fall sinnlich erzählt wird, setzt sich in Helga Schütz späteren Prosawerken fort, in denen sie beispielsweise den Fokus noch einmal auf ihre Gartenbaujahre in Dresden legt (Knietief im Paradies, 2005) oder die 70er/80er Jahre auf einem Gartengrundstück bei Potsdam, sehr nahe der Grenze (Grenze zum gestrigen Tag, 2000).

Helga Schütz‘ Prosa zeichnet sich durch eine fast dichterisch zu nennende Intensität aus, dies zieht sich durch bis in ihre jüngsten Veröffentlichungen. Mit ihrem Roman Festbeleuchtung (1974) war ich auf die Autorin aufmerksam geworden. Helga Schütz machte sich ab den 60er Jahren auch als Drehbuchautorin für Film und Fernsehen einen Namen, so verfasste sie etwa das zur Filmsatire Wenn du groß bist, lieber Adam, die im Gefolge des 11. Plenums 1965 verboten wurde. Helga Schütz gehört zu einer Reihe von Schriftstellerinnen in der DDR, die ab den späten 60er Jahren mit fulminanten Werken in Erscheinung traten, erinnert sei zum Beispiel an Helga Schubert, Sarah Kirsch, Elke Erb, Helga Königsdorf oder Irmtraud Morgner, die sich dezidiert für weibliche Perspektiven in der Literatur stark machten.

Johannes Bobrowski : Schattenland Ströme

Und immer wieder der Fluß, Ströme, Landstraßen – ich weiß nicht, ob ich die Gedichte verstanden habe, in ihrer oft fast symbolischen Metaphorik, diese karg gesetzten Worte, die mir ein Gefühl von Verlorenheit, einsamem Gehen vermittelten. Als ich seine Gedichte zu lesen begann, wußte ich noch nichts über den Autor, aber eine Anziehungskraft bewirkte, dass ich immer wieder Verse von ihm lesen musste, etwa den Schluss aus Heimweg:

Dämmrung. Die Fledermäuse/ fahren ums Haupt mir. Das Ruder/ zerbrochen, so werd ich nicht sinken, ich gehe/ über den Strom.

Erst nach und nach erschloss sich mir die Bedeutung dieser Zeilen. In seinen ersten Gedichtbänden, zu denen dieser hier zu rechnen ist, schlagen sich auch Eindrücke aus den Jahren als Wehrmachtssoldat im Zweiten Weltkrieg nieder, in dem er ab 1941 in Russland eingesetzt war, wo er auch in Gefangenschaft geraten sollte (1949 entlassen). Diese Texte sind durchwoben von einer Trauer, angesichts der Verheerungen, Verletzungen, die als geschichtlicher Kontext anklingen, ohne den Text zu dominieren.

Keiner erfährt, wo wir waren/ mit trüben Augen Hunde/ sahen uns laufen hinab/ an Zäunen, schwarz das Haus/ und das Land um die Wolgaquelle/ hügelig […] // wo der Schatten vorbeischleift/ an den Zäunen – ich kenne/ die Gräber nicht (aus Aufenthalt)

Nein, es sind keine Idyllen, ob Nowgorod, Tomsk oder namenloses Gelände. Bobrowski, der wie seine Eltern seit 1935 der Bekennenden Kirche angehörte, einer Kirche, die sich im Gegensatz zu den »Deutschen Christen« nicht vom Nationalsozialismus instrumentalisieren ließ, muss seine Militärzeit als tiefen Bruch empfunden haben. Kindheit und Jugend verbrachte der 1917 geborene, zeitig schon künstlerisch interessierte Sohn einer evangelisch-baptistisch geprägten Familie in Litauen. Rastenburg und Königsberg waren wesentliche Stationen, eine Region, in der verschiedene Kulturen und Sprachen aufeinandertrafen, sich gegenseitig beeinflussten. In Gedichtbänden, wie Sarmatische Zeit (1961), Romanen und Erzählungen, wie Levins Mühle und Litauische Claviere finden sich diese Zeit und Kulturen gespiegelt, der schuldhafte Verlust von Heimat und Kindheitslandschaften ebenso wie auch die unwiederbringliche Auslöschung der Kultur des Ostjudentums.

 

Letzten Monat lasen Sie Sechs Bücher aus dem Regal von Hubertus Giebe.

 

Jayne-Ann Igel absolvierte eine Ausbildung im Bereich wissenschaftliche Bibliotheken in Leipzig und war anschließend in der Deutschen Bücherei Leipzig und im Großbuchhandel tätig. Als Autorin erhielt sie verschiedene Stipendien, im Jahr 2007 wurde sie mit der Dr. Manfred Jahrmarkt-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung 1859 geehrt, 2009 mit einem Anwesenheitsstipendium auf der Raketenstation Hombroich. Sie arbeitete mehrere Jahre als Redakteurin an der Literatur- und Kunstzeitschrift Ostragehege mit und ist Mitherausgeberin der Reihe Neue Lyrik des Poetenladen.