LeseGarten 2018 (c) Peter Fischer
Buchhandlung Lesezeichen_Foto Tina Schrock
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30.10.2021
Tomas Gärtner

Buchhandlung der Dichter und Dichterinnen

Mit einem Lesefest gratulierten bekannte Poeten und Poetinnen zum Buchhandlungspreis für Lese-Zeichen

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Zu einem Lese-Fest lud die Buchhandlung Lese-Zeichen in der Dresdner Neustadt im August, in den Garten hinter ihrem Haus, Prießnitzstr. 56, ein. Sieben Autorinnen und Autoren trugen ihre Texte vor, gedruckte und unveröffentlichte. Das Lese-Fest holte eine Feier nach, die wegen Corona nicht möglich war: die für den Buchhandlungspreis, den Lese-Zeichen 2020 bekommen hat, als einer der acht besten Läden bundesweit. Weil sie mehr ist als eine Stelle, wo man Bücher bekommt. Mit den vielen Lesungen, die Inhaber Jörg Scholz-Nollau organisiert, ist der 1998 eröffnete Laden zur Buchhandlung der Dichter und Dichterinnen geworden. Mit ihren ersten, teils noch unveröffentlichten Texten haben sich nachmals bekannte Autoren und Autorinnen hier vorgestellt.

Zum Jubiläum lasen und gratulierten (in alphabetischer Reihenfolge):

Kerstin Becker, Jahrgang 1969, aufgewachsen in Moosheim und Hainichen. In den Gedichten ihres jüngsten Bandes Biestmilch (Edition Azur, 2016) verarbeitet sie vor allem Erinnerungen an die Kindheit in der Kleinstadt.

Klaus Funke, 1947 in Dresden geboren, hat sich mit seinen Romanen und Novellen über berühmte Musiker in Sachsen einen Namen gemacht. In seinen neuen Büchern ist er weit in die Historie zurückgegangen. Die Maske des Trajanus erzählt die Geschichte eines Generals im Römischen Reich des 1. und 2. Jahrhunderts. Die Herrin des Sandes (beide Books on Demand – BoD) handelt von der Rache einer erniedrigten schönen Frau im Rom des 3. Jahrhunderts.

Der 1961 geborene Dresdner Dieter Krause entwickelt in den Gedichten seines Bandes Geregelter Schwelbrand (Poetenladen) eine Ästhetik der Gleichzeitigkeit von Vergangenheit und Gegenwart.

Thilo Krause, 1977 in Dresden geboren, später in die Schweiz ausgewandert, im Brotberuf Wirtschaftsingenieur im Elektrizitätswerk der Stadt Zürich, hat zuerst mit seinen Gedichten aufhorchen lassen. Zuletzt hat er den Roman Elbwärts (Hanser) veröffentlicht, in dem es um die Heimkehr eines Paares in die Sächsische Schweiz geht, eine inzwischen fremd gewordene Heimat der Kindheit.

Undine Materni, 1963 in Sangerhausen geboren, ist Poetin durch und durch, auch in ihrer Prosa. Das hat sie in Bänden bewiesen wie Das abwesende Haus meines Vaters (Projekteverlag Halle, 2012) oder dem deutsch-polnischen Die Tage kommen über den Fluss (Edition Tikkun, 2005). Häufig lässt sie uns in die Seelen von Frauen blicken.

Kathrin Schmidt, Jahrgang 1958, sie stammt aus Gotha, ist derzeit Dresdner Stadtschreiberin. In ihren Romanen und Erzählungen schildert sie Schicksale aus der jüngsten deutschen Geschichte. Als herausragende Wortkünstlerin zeigt sie sich in ihren Lyrikbänden, jüngst etwa in sommerschaums ernte (Kiepenheuer & Witsch).

Der Dresdner Dichter Volker Sielaff, 1966 in der Westlausitz geboren, überrascht mit immer neuen Ansätzen in der Lyrik, zuletzt mit Barfuß vor Penelope (Voland & Quist / Edition Azur).

Auch Ausstellungen gibt es immer wieder. Zuletzt zeigte Hubertus Giebe Skizzenbuchblätter aus den 1970er Jahren.

Auf Basis des Textes der Literaturmeldungen aus DNN Kultur vom 17. August 2021